
Who Put the B in Leipzig?
Von Robbi Rob zum Heinzomat
​​"Bei Heinz Rilke treffen Neo-Dub auf Dream-House, Industrial auf Singer/Songwriter-Folk, gregorianische Gesänge auf Jungle, Bach auf Trip Hop und Noise-Pop auf chansonesken Reggea, gewürzt mit einer gehörigen Prise Mutterwitz." Björn Carius, Musikexpress


Heinz Rilke

Heinz Rilke steht unter Naturschutz
von Thomas Pintschen
Als diskurserfahrener, kulturell gebildeter Mensch macht man sich oft so seine Gedanken über den Stand der Dinge und den Gang der Jahre. Oder auch über Indien. Vor ein paar Tagen also feierte man in Kalkutta den „Tag des Lachens“. Die Mitglieder mehrerer hundert „Lachclubs“ hatten sich in einem Stadion versammelt, um gemeinsam lachend ihren Ehrentag zu begehen, berichtete nicht ohne Grinsen die Zeitung meines Vertrauens. Lachclubpräsidenten betonten, daß Lachen gut sei für die Gesundheit. Daß ist sicher richtig. Richtig ist allerdings auch, daß Melancholiker besonders zu Albernheiten neigen, wobei den Albernheiten, die sie bevorzugen, oft auch etwas leicht Melancholisches zu eigen ist. Einen ganzen Abend amüsierten wir uns neulich über die Bemerkung von Freund R. R.: „Heinz Rilke steht unter Naturschutz“. Tagelang sprachen wir dann über blöde und gute Worte. „Ich hab heut` meinen Moralischen“ wählten wir zum dümmsten Ausdruck der letzten Jahre. Bei „Ich hab heut` meinen Moralischen“ denke ich an ausnahmsweise mal einsilbige vierzigjährige Krawallschachteln. Sehr speziell gibt sich auch der Humor in Thüringen. In Gera hing z.B. ein Plakat, auf dem für ein „Championship“ im „Bouncy-Boxing“ geworben wurde. Beim „Bouncy-Boxing“ wird mit medizinballgroßen Handschuhen geboxt. Frauen „Oben OHNE“ machen auch mit. „Der Knock-Out“ für die Lachmuskeln steht darunter. Wieso? Was hat man dem Thüringer getan, daß er „Frauen mit nacktem Oberkörper“ so komisch findet? Und warum finden dort „Frühschoppen mit Stripshow“ um 10 Uhr morgens statt? Fragen über Fragen. Mein Lieblingswort heißt übrigens „nebst“. „Nebst“ ein keckes, wenngleich nicht mehr ganz frisches Wort betritt die Szene. Mit „nebst“ lassen sich schöne Sätze bilden. Zum Beispiel könnte man am Schluß eines Textes schreiben: „Dies waren Gedanken zum Lachen nebst einiger Einlassungen zur Moral.“